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Malaysia: Jahor Bahru-Melaka

Endlich ist es soweit. Wir machen uns zu Fuß auf in Richtung Ostküste. Dabei müssen wir uns durch den Stadtverkehr zwängen, hoffen aber anfangs noch, dass es nach dem Stadtverkehr besser wird. Das stellt sich leider als Trugschluss heraus. Wir müssen die ganze Strecke auf einer viel befahrenen Bundesstraße laufen.

Wir merken schnell, dass wir noch ziemlich untrainiert sind. Die Hitze, Wilfried und die Abgase taten ihr übriges. Nach 40 anstrengenden Kilometern erreichen wir unser erstes Etappenziel: Kotta Tinggi. 

Am nächsten Morgen spüren wir unsere Beine ganz schön, aber wir machen uns auf zu unserer zweiten Etappe und es fällt uns auf, dass die 40 km vom Vortag für uns der längste Marathon in unserem Läuferleben war. Nach weiteren 15 km Bundesstraße können wir diese endlich verlassen und biegen auf eine ruhigere Straße durch Palmölplantagen ab. Uns war schon bewusst, dass es viele von diesen Plantagen hier gibt, aber wie wir später erfahren, soll der Großteil Malaysias mit diesen Palmen bepflanzt worden sein. Nach dem x-ten Regenschauer und gefühlten 20 Autofahrern, die uns mitnehmen wollen und mit liebenswürdigem Unverständnis reagierten, dass wir trotzdem weiter laufen wollen, kommen wir in Tanjung Sedeli an. Trotz schwerer Beine liefen die 40 km schon besser als am Vortag.

Wie jeden Morgen läuft es schwer an und es  kostet etwas Überwindung Wilfrieds Gurt auf die wunden Stellen zu schnallen. Vor uns liegen wieder 40 km Ölplantagen und zum Glück auch ruhige und einsame Straßen, die leider auch ziemlich wellig sind. Nachmittags setzt wie gewohnt der Regen ein, der ohne Unterbrechung bis zum Etappenziel Tanjung Leman anhält. Dort angekommen wollen wir die Fähre nach Sibu Island nehmen, aber wegen starkem Monsun fällt die Fähre leider aus. Tropfnass checken wir in einem Bungalow am Strand ein und merken, dass wir am letzten Geldautomaten  ( ca. 40 km vorher) vergessen haben Geld abzuheben.

Da es die ganze Nacht stark regnet und der Morgen immer noch von Regen begleitet wird, sind die Aussichten auf einen trockenen Tag nicht besonders gut. Wegen mangelndem Geld für eine weitere Übernachtung stapfen wir mit leerem Geldbeutel und vollen, nassen Schuhen trotzdem los. Ziemlich schnell sehen wir ein, dass es heute doch eine gute Idee ist, sich den freundlichen, mitnahmewilligen Autofahrern nicht zu widersetzen. Daraufhin sind wir ziemlich schnell in Mersing. Auf dem Weg dahin sehen wir überflutete Palmölplantagen. Als wir in Mersing ankommen wird es keinen überraschen, dass es immernoch regnet. Im Hotelzimmer drehen wir erst mal die Klimaanlage auf 30 Grad, um unsere nassen Sachen zu trocknen.

Da wir später im Fernsehen sehen, dass ganze Teile des Bundesstaates unter Wasser stehen und der Wetterbericht leichte Besserung an der Westküste verspricht, beschließen wir am nächsten Tag den Bus nach Melakka an die Westküste zu nehmen und von dort aus weiter zu laufen.