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Malaysia: Melaka-Kuala Lumpur

Als wir am späten Nachmittag in Melaka ankommen, präsentiert sich die Stadt mit besserem Wetter als die Ostküste, wirkt aber sonst nicht sehr einladend. Wir müssen an breiten Straßen ohne Fußweg entlang laufen, die mit Hochhäusern gesäumt sind. Als wir uns später auf den Weg machen, um die Stadt zu erkunden, entdecken wir aber die zahlreichen schönen Seiten der Stadt. Besonders schön ist es am Fluss, an dem man an beiden Ufern entlang laufen kann und die zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen bieten. Dort lassen wir den Abend bei einem Palmwein ausklingen.

Am nächsten Tag  wollen wir die Stadt weiter erkunden. Dafür stärken wir uns mit einem guten Frühstück, das wir im immer noch gut erhaltenen und traditionellen Chinatown finden. Wegen des bevorstehenden chinesischen Neujahrs sind die Straßen bunt geschmückt.

Weiter geht es vorbei an christlichen Kirchen und holländischen Kolonialbauten. Insgesamt finden wir die Stadt ziemlich abwechslungsreich zwischen alter Architektur und neuen Spiegelfassaden. Dadurch bietet sie einen eigenen Flair.

Am nächsten Morgen VERSUCHEN wir wie immer um 6 Uhr aufzustehen, um bei Tagesanbruch um 7 Uhr los laufen zu können. So können wir in den verhältnismäßig „kühlen“ Vormittagsstunden einen Großteil der Strecke machen. Glücklicherweise haben wir seit 2 Tagen kaum Regen gehabt. Der Weg führt parallel zur Küste nach Kuala Bahru. Unterwegs sind deutlich weniger Palmölplantagen. Dafür ist mehr Dschungel als an der Ostküste zu sehen. Wir merken, dass uns die Ruhetage gut getan haben und der tägliche Marathon läuft wieder einigermaßen locker.Wir kommen ziemlich früh am Strand an und belohnen uns mit einer leckeren Kokosnuss.

Am folgenden Tag sind die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in vollem Gange. Unterwegs begegnen wir Menschen, die uns ein gutes neues Jahr wünschen, geschmückten Tempeln sowie Drachen- und Löwentänzern.

Wegen der Feiertage müssen wir in unserem nächsten Etappenziel Port Dickson leider ein völlig überteuertes, großes Hotelzimmer mieten. Wenigstens haben wir dabei eine gute Aussicht.

Dass der nächste Tag schwer wird, merken wir als wir mit müden Beinen ins Bett gehen. Das bewahrheitet sich mit den ersten Schritten des nächsten Tages. Vor uns liegen 45 beschwerliche Kilometer. Zum Glück geht es durch dünnbesiedelte Gebiete an einem Flussufer entlang.

Dabei müssen wir uns mit abwechselnder Kraft durch den Tag kämpfen. Es gibt nicht nur wenige Verpflegungsmöglichkeiten sondern auch einige läuferische Tiefs. Erst kommt das Tief von Evelyn am Vormittag und später am Tag von Kiwi. Wir können aber daraus die stärkende Bilanz ziehen, dass wir uns gegenseitig durch schwierige Phasen ziehen können. Trotz des anstrengenden Tages freuen wir uns darüber, dass wir in dieser Woche mit den tropischen Bedingungen und Wilfried 240 Kilometer geschafft haben. 
Die Großstadt ruft. Um das Verkehrsgewühl zu umgehen, fahren wir früh morgens die letzten Kilometer mit der Bahn  nach Kuala Lumpur.

Die Stadt unterscheidet sich kaum von anderen Metropolen in Asien: unzählige Shopping Malls, Hochhäuser und Verkehrsgetümmel. Neben ein bisschen Sightseeing nutzen wir die Zeit, um Wäsche zu waschen, Besorgungen zu erledigen und gut zu essen.