
Der erste chinesische Ort der uns ein paar Tage fesselt ist die Toilette in unserem Zimmer in Mohan. Als wir uns dann endlich von dem stillen Örtchen losreißen können starten wir zur ersten grösseren Stadt.
Da die Länge des Visums in einem Missverhältnis zu der Größe des Landes steht, müssen wir dort den Bus nach Kunming besteigen. Als der Bus statt um elf abends um ein Uhr nachts ankommt
versuchen wir so schnell wie möglich in ein Bett zu kommen. Das stellt sich als Problem heraus, weil die meisten Hotels in China keine Ausländer aufnehmen und kaum jemand Englisch spricht. Nach
zwei stündiger Suche finden wir endlich ein Hotel, das uns freundlicherweise aufnimmt.
Morgens bei hellem Licht merken wir, dass wir in einem schönen Vorort mit hübscher Altstadt gelandet sind. Nachdem wir uns diese angeschaut haben, merken wir dass nicht nur die Suche nach einem
Hotel, sondern auch andere alltägliche Dinge zum Problem werden. Den Rest des Tages versuchen wir nämlich vergeblich, ein Bus Ticket für die Weiterfahrt nach Chengdu zu organisieren. Daher
verschieben wir unsere Abreise auf den nächsten Tag. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn so haben wir etwas mehr Zeit Kunming zu erkunden.

Nachdem wir es am Folgetag dann doch geschafft haben, ein Ticket zu organisieren, müssen wir nur noch unsere Schuhe ausziehen und unter den kritischen Blicken des Fahrers wie alle Fahrgäste unsere Füße waschen bevor wir den Bus besteigen dürfen. Nach 13 stündiger Liege-Schütteltour erreichen wir, dieses Mal früher als angekündigt, Chengdu, die Hauptstadt Sichuans.
Chengdu entpuppt sich als riesige, aber sehr grüne Stadt mit vielen kleinen interessanten Nebenstraßen. Auch hier fallen uns wie schon in Kunming die starken Gegensätze zwischen Moderne und Historischem auf, wie die blinkenden Kommerztempel neben maroden, sozialistischen Wohneinheiten und alten Tempeln. Aber die Kombination macht den besonderen Reiz der Städte aus.