
Mit dem Bus geht es nach Kangding im tibetischen Teil Sichuans. Bei unserer Ankunft regnet es in Strömen und das hält zwei weitere Tage an, so dass wir unsere geplante Trekking Tour zum Mount Gongga leider nicht machen können. Die verbleibenden drei Tage machen wir Tagestouren in die umliegenden Berge und besuchen verschiedene Klöster. Hoch oben stapfen wir auch durch den ersten Schnee auf unserer Tour.

Unser nächstes Ziel ist der Emei Shan, einer der fünf heiligsten buddhistischen Berge Chinas. Auf seiner gesamten Höhe von 3099 Metern erstrecken sich vom Boden bis zur Spitze endlose Treppenstufen. Der Aufstieg ist ein Kontrast zu den einsamen Wanderungen der letzten Tage. Teilweise sehen wir lange Schlangen von Touristen, die wie wir an Essensständen und Souvenirläden vorbei gehen. Kurz vor dem Gipfel übernachten wir in einem Kloster, das einen großen Schlafsaal für die Wanderer bereithält. Nach einer kurzen, lauten, hellen, unruhigen Nacht steigen wir im Dauerregen die letzten Treppen zum Gipfel hoch.
Beim Abstieg begegnen uns weniger Menschen, so dass wir die Stille und die Natur mehr genießen können. Da wir für den Abstieg länger als gedacht brauchen, müssen wir uns am Ende beeilen um noch den Bus nach Leshan zu bekommen, wo wir hoffentlich unser Visum verlängern können. Eine Stunde später stehen wir mitten auf einer großen Straße in Leshan und wieder mal vor dem Problem, ein Hotel zu finden, das Ausländer aufnimmt. Nach einer geraumen Zeit des Herumirrens helfen uns nette Leute aus einem Supermarkt ein Hotel zu finden. Zum Abschluss des anstrengenden Tages landen wir in einem Restaurant das eigentlich erst morgen eröffnet. Trotzdem sind die Besitzer so nett und bekochen uns mit einem leckeren Mahl. Das folgende „Fotoshooting“ machen wir dafür gerne mit.
Am nächsten Morgen merken wir, dass zu viele Treppen schmerzende Waden erzeugen, die mit den chinesischen Stehtoiletten überhaupt nicht kompatibel sind. Mit kleinen, langsamen Schritten

machen wir uns auf zur Polizeibehörde und versuchen unterwegs Hindernisse wie Bordsteinkanten und Treppen zu vermeiden. Zum Glück klappt die Visaverlängerung problemlos, so dass wir unsere um einen Monat verlängerten Visa am nächsten Tag abholen können. Dann geht es zurück nach Chengdu, wo wir unsere geliebten Fahrräder Pepe und Gerda wieder abholen, weil Fahrrad fahren cooler ist als Roller fahren.
