· 

China: Dunhuang-Urumchi

In Dunhuang schauen wir uns noch mal genau die letzte Kurve an, denn erst in 100 Kilometern sollte die nächste kommen.

Bis Urumchi erwarten uns weitere knapp 1.000 Kilometer Wüste. Das ist auf keinen Fall so langweilig wie es sich anhört, denn der stetige Wechsel der Landschaftsformen von Bergen in der Weite, verschiedenfarbige Dünen und graue Steinfelder lässt uns die Fahrt etwas kurzweiliger erscheinen.

Auch die örtlichen Wetterkapriolen bekommen wir am eigenen Leib zu spüren. Erst fahren wir durch die brennende Sonne, dann sehen wir am Horizont eine dunkle Wolkenwand aufziehen. Vor sich her schiebt sie ein Tornado, der sich in einiger Entfernung über die Straße bewegt. Als Wind und Regen immer heftiger werden, bringen wir uns in einem Tunnel unter der Autobahn in Sicherheit, bis das Unwetter vorbei ist. Diese Tunnel bieten uns nicht nur Schutz vor den Launen der Natur, sondern manchmal auch einen Unterschlupf für unser Eigenheim.

Wir würden zwar lieber weit abseits der Autobahn übernachten, aber das ist nicht immer möglich, da die Ausfahrten sehr weit auseinander liegen und die gesamte Autobahn durch die einsame Wüste mit Stacheldraht eingezäunt ist. Wir können uns das zwar nicht erklären, vermuten aber, der Grund ist der Schutz der hiesigen Wüstenrennmäuse, die sonst überfahren werden könnten.

An den bis zu 130 Kilometer auseinander liegenden Tankstellen können wir Wasser auffüllen und so richtig „schlemmen“.

 

Ein richtiges Bett erwartet uns aber leider nur in den ca. 400 Kilometer auseinander liegenden Oasenstädten, wie auch in Turfan, dem zweit tiefsten Punkt der Erde, wo wir eine längere Pause machen. Dementsprechend kommt uns Urumchi mit seinen Hochhäusern und dem dichten Verkehr wie eine andere Welt vor.