
Taschkent ist immer eine Suche wert. Als wir nach einer 140 km Etappe mit viel Hoch und Runter hungrig und müde ankommen, freuen wir uns sehr auf unser Hotel, das leider nicht da ist, wo es sein sollte. Also beziehen wir nach längerem Herumirren ein anderes Hotel und machen uns auf den Weg um kurz Geld zu holen. Bald merken wir, dass die Banken in Usbekistan keine Geldautomaten haben und wir nur in internationalen Hotels Geld abheben können. Netterweise spendiert uns ein Bankmitarbeiter ein Taxi zu einem solchen Hotel am anderen Ende der Stadt. Leider funktioniert der Automat dort nicht und so müssen wir die 5 Kilometer wieder zurück in die Stadt zu einem anderen Hotel laufen. Dort funktioniert der Automat glücklicherweise und wir können uns endlich etwas zu essen leisten. Völlig fertig fallen wir ins Bett.
Die nächsten beiden Tage schauen wir uns Taschkent an, das wie alle zentralasiatischen Städte sehr grün ist. Am Besten gefällt uns an der größten und modernsten Stadt Zentralasiens der große, alte Basar und die angrenzende Medrese.
Da wir noch viel vor uns haben und endlich wieder Meeresluft schnuppern wollen, müssen wir langsam weiter. Dabei bringt uns jeder Tritt in die Pedale auch dem sagenumwobenen Samarkand näher, von wo aus wir nach Oqtau fahren. Dort wird uns hoffentlich die Fähre über das Kaspische Meer Richtung Baku bringen.
Aus zwei Gründen kommen wir leider nicht so schnell voran wie gedacht. Zum einen die schlechten Straßenverhältnisse, zum anderen die usbekische Herzlichkeit. Hier in Usbekistan ist jeder Tag spannend, weil wir damit beschäftigt sind, nach links und rechts zurückzugrüßen, von Fahrradfahrern begleitet werden und überall eingeladen werden.
Besonders freuen wir uns, wenn wir in der Mittagshitze zu einem Wodka auf der Motorhaube eingeladen werden und dann fröhlich über den breiten Seitenstreifen davoneiern. Dann vergessen wir sogar die schlechten Straßenverhältnisse.
Zum Ausnüchtern und Abkühlen nutzen wir den Bewässerungskanal, der uns über viele Kilometer begleitet. Trotzdem erreichen wir die 5000 Kilometer Marke und kurz darauf Samarkand.
Samarkand hält, was es verspricht. Man kann sich buchstäblich vorstellen, wie in alten Zeiten die Karawanen mit ihren Kamelen durch die Straßen ziehen.