Wie geplant verlassen wir Kungrad mit dem Zug Richtung Kasachstan. Der Grenzübertritt nach Kasachstan ist schon fast Routine. Mit dem Zug dauert das Ganze zwar deutlich länger, aber nach 22 Stunden erreichen wir das 700 Kilometer entfernte Shetpe und schwingen uns direkt wieder auf die Räder um das letzte Stück zum Kaspischen Meer zurückzulegen.
Die Steppe wird langsam hügelig und mit dem Wissen, dass das unsere letzten Tage in der zentralasiatischen Wildnis sein werden können wir die unglaubliche Weite, die Pferde- und Kamelherden, die kreisenden Adler und die Stille noch einmal richtig genießen.
Wir riechen schon das Meer, die Luft wird endlich wieder feuchter und nach zwei Tagen erreichen wir schließlich nach 6 Monaten und 6 Tagen ohne Meer Aktau am Kaspischen Meer. Noch bevor wir ein Hotel suchen, gehen wir schwimmen und können es gar nicht glauben, dass wir es schon so weit geschafft haben.
Wir haben Glück und die Fähre nach Baku, die erst fährt, wenn sie voll ist, geht bereits am nächsten Abend. Mit etwas Glück ergattern wir sogar eine Zweibettkabine mit Fenster. Da einige andere Reisende auch auf der Fähre sind, herrscht Schullandheimatmosphäre und die 40 stündige Überfahrt vergeht wie im Flug.
