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Türkei: Batumi – Antalya

An der türkischen Grenze hören wir schon den Ruf des Muezzins und freuen uns, dass wir in noch einmal in eine andere Welt eintauchen können bevor Europa uns endgültig wieder hat und wir die Pässe eingepackt lassen können.
Hinter der Grenze führt die wenig befahrene Straße zwischen teebepflanzten Hügeln und dem Meer Richtung Trabzon. 

 

Unseren ersten längeren Halt machen wir in Trabzon, der größten Stadt am Schwarzen Meer, die auf den ersten Blick konservativer scheint. Den Tag verbringen wir auf dem quirligen Bazar und lassen uns ein Schokoladen Fondue schmecken.
Das Einzige, was uns nicht so gut gefällt, ist die früh einsetzende Dunkelheit und die Kälte. Daher flüchten wir Richtung Mittelmeer und besteigen den Bus nach Adana.

Als wir um acht Uhr morgens in Adana ankommen hat es bereits 24 Grad und wir fühlen uns wieder wohl. Nachdem wir den ersten Tag durch flache, industriell geprägte Landschaft fahren, erreichen wir das Mittelmeer. Nach kurzer Zeit wird die Landschaft erst felsig, dann bergig. Die wunderschöne Aussicht auf das azurblaue Meer müssen wir uns aber hart erarbeiten, da die Steigungen der pinienbewachsenen Hänge teilweise bis zu 15% betragen. Immer wieder geht es abwärts zu Buchten oder kleinen Orten, wo wir uns mit einem Çay (Schwarztee) für den nächsten Anstieg stärken können.

Nach mehreren Tagen sehen wir morgens wohl schon so abgekämpft aus, dass uns ein Restaurantbesitzer kostenlos Tee serviert und einen riesigen Honigblock mit den Worten “ Energy, Energy“ vor uns hinstellt. Alleine dieser Block hätte Energie für 3 Wochen geliefert. Wir essen trotzdem brav auf und gehen unsere vorerst letzte Bergetappe an.

Am Ende des schweren Tages treffen wir auf unserem letzten Pass den selben Restaurantbesitzer in einem seiner weiteren Restaurants wieder. Mit einem Lächeln und den Worten “ More energy“ serviert er uns einen weiteren Honigblock. Da wir diesen auch wieder brav aufessen „müssen“, können wir tagelang keine Süßigkeiten mehr sehen.

Nach den Bergen wird es in Richtung Side zusehend flacher und touristischer. Obwohl – oder gerade weil – es alles gibt, was das Touriherz begehrt, von Bildzeitung über Currywurst bis zu Aldi, wünschen wir uns die ruhigen Berge zurück. Nach einem kurzen Zwischenstop in Side fahren wir weiter entlang an Reihen von Hotelbunkern. Unterwegs werden wir von sintflutartigem Regen überrascht und kommen völlig durchnässt in Antalya an.