· 

Türkei: Antalya – Fethiye

Um einige Tunnel zu umgehen, wollen wir die 30 Kilometer von Antalya nach Kemer mit der Fähre überbrücken. Durch den starken Regen auf dem Weg nach Antalya verpassen wir die letzte Fähre um zehn Minuten. Aber dadurch haben wir die Gelegenheit uns die schöne Altstadt von Antalya noch anzusehen. Am nächsten Morgen schaffen wir es pünktlich zur ersten Fähre. Leider fällt diese aus, aber inschallah („so Gott will“) fährt später vielleicht noch eine. Langsam fangen wir an zu rechnen, ob wir unsere Fähre in 4 Tagen in Fethiye noch bekommen werden. Im Laufe des Tages legt die Fähre nach Kemer dann doch noch ab, aber als wir dort ankommen, ist es zum Weiterfahren zu spät. Wir haben jetzt nur noch drei Tage bis Fethiye, aber die Reise hat uns eins gelehrt: irgendwie werden wir es schon noch schaffen.

Mit dieser Einstellung fällt es uns am nächsten Tag nicht schwer, schon nach 50 Kilometern unser Lager aufzuschlagen, da wir einen ganzen Strand für uns alleine finden und den Rest des Tages zum Baden nutzen können.

Nach dem Aufstehen springen wir voller Enthusiasmus auf unsere Räder und nehmen uns vor, heute einen Großteil der Strecke zu schaffen. Aber schon nach 10 Kilometern treffen wir auf ein französisches Radlerpärchen, mit denen wir uns eine ganze Weile nett unterhalten. Leider müssen wir dann ja weiter. Nach weiteren 12 Kilometern stoppt uns die Polizei, da die Straße wegen eines Radrennens gesperrt ist. Die zweistündige Wartezeit vergeht schnell, da die beiden Franzosen auch warten müssen und wir gemeinsam kochen und Reisepläne austauschen. Das Problem an dieser Pause ist nur, dass wir danach immer noch viele Kilometer vor uns haben, aber nur noch wenig Tag übrig ist. Aber irgendwie werden das schon noch schaffen.

Also versuchen wir das Übel schnell hinter uns zu bringen und gehen den höchsten Berg mit 13 km langem, steilem Anstieg an. Oben angekommen, freuen wir uns, dass wir die restlichen 40 Kilometer bergab fahren können. Aber die Abfahrt dauert nur 2 Kilometer, dann geht es wieder steil bergauf. Oben angekommen, freuen wir uns, dass wir den verbleibenden Rest wenigstens bergab fahren können. Aber die Abfahrt dauert nur 3 Kilometer, dann geht es wieder steil bergauf. So geht das Ganze bis 10 Kilometer vor dem Etappenziel Kaş. Ab dort können wir während des Sonnenuntergangs beim Hinabfahren die wunderschöne Aussicht über Kaş und die Bucht genießen.

Als wir durch die abendlichen Gassen gehen, die mit weißgetünchten Häusern am malerischen Berghang liegen und den Segelbooten zuschauen, die in der sanften Meeresbrise schaukeln, merken wir, dass Kaş einen längeren Aufenthalt wert wäre. 

Beim Frühstück erzählt uns der Hotelbesitzer von einem schönen Strand, den wir spätestens nach 20 Kilometern erreichen. Das ist nicht zu viel versprochen, die Bucht ist eine wahre Schönheit, so dass wir die verbleibenden, bestimmt flachen, 90 Kilometer bis Fethiye auf den Nachmittag verschieben. Irgendwie werden wir das schon noch schaffen. Aber wie wir vielleicht schon lernen hätten können, ist hier keine Strecke flach und wir quälen uns den restlichen Nachmittag von Hügel zu Hügel, so dass wir erst abends in Fethiye ankommen. Aber irgendwie haben wir es tatsächlich geschafft, die Fähre nach Rhodos zu erreichen.